Samstag, 23. November 2013

Dauerlauf durch die letzten zwei Wochen

Es tut mir unendlich leid ich bin schrecklich unzuverlässig , wenn es nicht drauf ankommt und verpeilt. Und dabei habe ich mir schon einen zweiten Kalender besorgt der mich erinnern soll, an Dinge an die ich mich erinnern sollte. Aber Blogschreiben steht da in der Prioritätenliste noch nicht so weit oben wie es stehen sollte. Man möge mir verzeihen. (°  ____°)’’’  Es ist aber auch unheimlich viel los gewesen und hat sich unheimlich viel ergeben was mich in seiner ganzen Summe vollkommen unvorbereitet und D-Zug artig überrollte. 2013-11-18 22.26.49

Zur Zeit bin ich damit beschäftigt meine Zwischenprüfungen hinter mich zu bringen. 4 Prüfungen in 2 Wochen und 2 Hausarbeiten. Nur kurze aber trotz allem, das ist mehr als teilweise bei uns in der Anglistik im Jahr gefordert wurde. Und da ich ja den Intensivsprachkurs gewählt habe (wie konnte ich nur) muss ich mich damit wohl irgendwie zufrieden geben. Bin ja selbst Schuld. Wer lernen will, der muss sich eben auf den Arsch setzen. Aber ich hab gar nicht so viel Hintern den ich mir platt sitzen kann für diesen Workload. Hoffe einfach mal, dass es nach den zwei Wochen dann auch ein wenig ruhiger wird wieder.
Aber ein bisschen muss ich euch ja mal daran teilhaben lassen was hier so mit mir passiert. Und wenn es auch nur ein wenig verspätet ist.

2013-11-07 00.22.02Nachtrag zur Sophia 100 Jahresfeier: Du merkst erst, dass deine eigene Universität wirklich ein bisschen mehr Geld auf dem Buckel hat, wenn die Helfer bei dem Event teure Kekse zugeschustert bekommen die das Uni-Logo präsentieren, in Box, mit allem Lohn und Ehren. Ich mein.. was zur Hölle. Aber sie waren lecker. Ich hab sie restlos verschlungen.

Nach der Sophia 100 Jahresfeier Anfang November war ich mit einer guten Freundin einmal die universitätseigenen Thenchantedeatergruppen besuchen. Die Englische Drama Truppe hat eine ganz eigene Version von “Enchanted” aufgeführt (Das “Verwünscht” Filmchen, in dem sich Disney ein bisschen über Disney lustig macht.). Es war fantastisch! Wirklich gut. Sehr minimalistisch, aber so gut. Gerade der Prinz sah aus wie ein kleines Abziehbildchen mit großen Augen und riesigen Wimpern, wie aus einem kitschigen Disneyfilm entführt. Und die böse Königin und ein viel zu klein geratener Japaner, als ihr böser Helfershelfer. Absolut fantastische junge Schauspieler. In Ordnung, man sieht viel zu offensichtlich, dass ich wirklich begeistert war. Und es war alles kostenlos, alles auf Spendenbasis. Und da gibt man auch wirklich gerne eine Spende, wenn man so einen schönen Nachmittag verleben durfte.

Mit meinen ganzen Nachhilfe Schülern hab ich auch allerhand zu tun und mit dem einen war ich letztens in Shimokitazawa unterwegs. Hab schon viel davon gehört gehabt , aber war selbst nur ganz kurz da und wenig begeistert von dem 2013-11-09 16.25.20Örtche2013-11-09 16.25.40n, aber ich denke ich muss alles an dieser Stelle zurücknehmen. Es ist wunderschön dort. Viele kleine Kneipen, unheimlich viele kleine Klamottenläden, Gebrauchtläden und all so was. Und als wir in so ein kleines schnuckliges Café gegangen sind war ich verliebt in Shimokitazawa. So etwas wünsch ich mir in Trier für mich und meine Kaffeetanten auch , am besten noch gestern. Vielleicht hab ich ja nochmal Glück und es macht noch einmal so etwas gemütliches wie das Café Lübke auf in Trier.

Darüber hinaus gibt es auch in Yotsuya, direkt in der Nähe meiner Uni fantastische Essensmöglichkeiten. Bin letztens noch mit Nico in einer längeren Mittagspause vor dem Mensaessen geflohen und rein nach Yotsuya, wo wir erstmal einen netten kleinen, von Japanern geführten Mexikaner gefunden haben. Wir haben ja alles befürchtet, aber es war unerwartet lecker und so preiswert, das kann man definitiv als Geheimtip verbuchen.Lecker Mexikaner, yummy

Warum die letzten Wochen auch reportagetechnisch ein bisschen auf der Strecke blieben war der fabulöse Workshop den ich besuchen durfte und die Theaterprojektarbeit in meinem japanischen Seminar. Die Professorin ist der Hammer. Ich dachte erst, dass sie es sich einfach zum Ziel gesetzt hat Studenten möglichst viele zusammenhangslose Aufgaben zu geben und zu überfordern und ansonsten einfach nur gerne böse schaut. Stellte sich heraus, alles was wir tun mussten ergab doch irgendwie ein bisschen Sinn. Bis hin zur theoretischen Bewerbung für Stipendien für Theaterprojekte, bis hin in diese praktischen Details die man in der Theaterarbeit vielleicht gebrauchen könnte. Es war eine interessante Erfahrung auch wenn ich das nicht zwingend noch einmal haben muss. Hätte ich Mathematik über die Maßen verwenden wollen, hätte ich nicht angefangen Japanologie zu studieren. Dann wäre ich Bänker geworden (=     A    =)/
Die praktische Theaterarbeit in diesen zwei Wochen war aber trotz aller Anstrengung und Überstunden unheimlich lohnenswert. Es handelte sich um ein Gemeinschaftsprojekt einer japanischen (AMI Theater) und einer britischen (The Llanarth Group) Theater Gruppe und ein Kollaborationsprojekt, welches sie in der Zukunft anstreben. Beide Gruppen haben ihre Stücke auf die Bühne gebracht die mich in ihrer Stille, Ruhe und Entspanntheit, sowie Kunstfertigkeit unheimlich ans Nô Theater erinnerten. Die Workshops dazu gingen jeweils 3 Tage à 4 Stunden und ich muss sagen, das hat mich mit den 3 Stunden Hin- und Rückfahrt zum Theaterörtchen hin ziemlich Nerven gekostet. Aber ich möchte diese Erfahrung auch nicht mehr missen, denn  die Arbeit mit diesen beiden angesehenen Regisseuren und Darstellern, sowie Theatertheoretikern fand ich für mich selbst sehr bereichernd. Insbesondere Phillip Zarrillis Workshop war für mich sehr schön. Jo Shepland ist eine der beeindruckendsten Schauspielerinnen die ich je auf der Bühne erleben durfte. Wieso sollte es auch klappen das verdammte Video einzufügen, wenn ich es wünsche, dafür bekommen die interessierten dann hier einen Link an die Hand. Ha !
Auszug aus Told by the wind - Llanarth group

Am Wochende um  den 8. November rum konnte ich mir dann endlich einen Film ansehen der mir schon lange unter den Nägeln brannte.
index“Full Metal Village”. Das German Department, oder zumindest ein kleiner Teil davon, richtete diesen Deutschen Filmabend ein und wir haben uns die Wackendokumentation angesehen. Sie waren dann doch alle ein bisschen überrascht weniger schwarze böse Metalheads zu sehen und mehr Bauern, aber es war trotzdem sehr witzig und gemütlich der Abend muss ich sagen. Zumal ich die einzige war die die Nordlichter ohne Untertitel auch verstehen konnte ;P Tja, dann müsst ihr eben Platt lernen ihr lieben Menschen, dann habt ihr damit auch kein Problem mehr und könnt euch Bauer Uwe nochmal im Original antun, wa? War auf jeden Fall ein schöner Abend mit Freunden und direkt danach ab mit zu Effi und mit dem Gutigsten Abschied feiern (was sich ja zum Glück erledigt hat).

Und mit Effi bin ich auch in das fantastische Café gegangen. Queen Dolche *___* Ein Crossdressing Maidcafe, gewissermaßen.. schwer zu definieren, aber unheimlich gut. Mit Effi da reingehockt und eine gute Stunde einfach nur mtii den beiden Thekendamen/-herren geredet.  Die Mädels waren so sympathisch und ich habs genossen, das kann ich gar nicht oft genug hingehen. Aber es ist so teuer, typisch verdammte Maidcafes. Aber ein Kärtchen hab ich ja von denen, da wollen wir doch nochmal sehen. Bilder hab ich nicht gemacht, wäre auch komisch gekommen, aber die haben auch eine Webseite für die interessierten. Google ist euer Freund. 

DSCN0168Und am Sonntag hatten wir das Triangle Festival hDSCN0187ier im Wohnheim. Alle Studenten die hier wohnen haben einen ganzen Batzen an Sachen organisiert und es hieß, dass die Nachbarschaft vorbeikommen würde, aber mit dem Auflauf an Menschen der da angekommen war, der uns da besuchte, hatte nun wirklich niemand gerechnet. So viele Nachbarn , ich glaub der ganze Bezirk ist hier über einige Stunden verteilt aufgelaufen und mit dem was da organisiert war, war das Festival ein voller Erfolg, mit traditionellem Tanz, Essen und viel Gelächter.

Liphlich und Takarazuka 17.11.2013

2013-11-16 13.45.27Heute war ein unheimlich lehrreicher und fantastischer Tag. Zuerst mit V2013-11-16 17.36.46anessalein zu einem Liphlich Event, dass so viel mehr bot, als erst noch angekündigt. Akustikkonzert für eine halbe Stunde und danach noch ein Handschüttel-Event und Autogramme auf meiner zerhörten CD.
Ohne ihr ganzes Make-up und die ganzen hübschen Kleider , sahen sie auch tatsächlich wirklich wie Männlein aus.
Musik ist gut, egal wie man es drehen und wenden mag. Aber ich glaube sie hatten Angst vor den beiden bösen Ausländern  in der Menge , denn sie hatten schon dumme kleine Schildchen vorbereitet, um mit uns zu kommunizieren. Waren dann mal wieder vollkommen überrascht, dass man sprechen kann und nicht nur dusslig nickt. Aber die Erfahrung ist ja keine Seltenheit hier. Ich mag es Leute zu überraschen.

Und dann direkt weiter nach Hibiya, um dem Takarazuka Symposium beizuwohnen. Ich stand sogar auf der Gästeliste, jetzt fühle ich mich plötzlich wichtig. Und selbst wenn ich nicht einmal ein Drittel von den Beiträgen verstanden habe, bin ich sehr2013-11-16 17.36.28 froh gewesen hin gegangen zu sein. Allein für die Dokumentation die sie gezeigt haben. Und zu sehen, dass Takarazuka keine Nischengeschichte ist, sondern so viele Menschen anzuziehen vermag aus den unterschiedlichsten Ecken und unterschiedlichsten Forschungseinrichtungen. Ich denke das hätte einigen von meinen Mädels auch nicht eben schlecht gefallen. Aber meine Japanisch Skills brauchen definitiv noch etwas schliff. Nicht nur etwas.
Ich strenge mich an..
Waren erstaunlich viele Männer da entgegen aller meiner Erwartungen. Und danach endlich mal zum Platz meiner Träume gefahren. Das Takarazuka Grand Theatre in Hibiya. Ein Traum wurde wahr. Das nächste Mal bei Tag und idealerweise für ein Stück. Ich bin aufgeregt gewesen wie eine Fünfjährige zu Weihnachten.
Die Warteschlangen an jungen Frauen zu sehen, die allesamt nur darauf warteten ihren großen Star einmal aus der Nähe zu sehen, waren überwältigend. Ich stand mit den Ladys eine gute Stunde dort und hab ein paar bekannte Gesichter kommen und gehen sehen, aber dann gab ich mich geschlagen und fuhr aufgrund unbequemen Schuhwerks und fehlender warmer Kleidung heim ohne Ranju Tomu zu sehen. Ich hoffe für die Damen hat es sich dann noch ausgezahlt. Irgendwann möchte ich auch einmal genau dort aufgereiht stehen und einer angebeteten Darstellerin eine Kleinigkeit überreichen, da bricht der große Fan in mir durch und wütet durch die Ge2013-11-16 18.26.35gend. Man möge mir verzeihen. 2013-11-16 19.00.362013-11-16 18.27.20

 

 

 

 

 

 

 

Das soll es erst einmal von mir gewesen sein. Ich hoffe nach dem ganzen Stress ist erst einmal ein wenig Ruhe unterwegs und wir hören uns alle bald wieder.   (°   // o // °)/
Bis bald ihr Lieben.

Sonntag, 3. November 2013

Kabuki - Endlich

In den letzten Post passte es platz- und begeisterungstechnisch einfach nicht mehr. Ich war vor gut einer Woche das erste Mal ein Kabuki Stück ansehen und es war wie zu erwarten gewesen war ganz außerordentlich fantastisch. Während Anna und ich damit beschäftigt waren im Rahmen unseres Geschichts- und Kulturkurses möglichst viel herum zu nerden und uns zu freuen, fiel der Hauptdarsteller vom Pferd. War weniger erbaulich aber trotz allem hat sich der gut 60 jährige Japaner danach nch sehr gut geschlagen. Ich glaube ich hätt mich weinend von der Bühne tragen lassen nach so einem Sturz aus 4 Meter Höhe von der Bühne herunter.
Japaner sind eben irgendwie sehr zäh und überaus professionell wie sich wieder bewies.
Die Kostüme waren detailreich und wunderschön und von den Onnagata (den Frauendarstellern) will ich gar nicht erst anfangen. Wir scheinen eine ganz gute Vorstellung erwischt zu haben denn wir hatten einige der zur Zeit beliebtesten Darsteller abgegriffen. Einzig Tamasaburo Bando hätte vielleicht noch gefehlt (°   A° )
Aber dann wäre ich mit Speichelfaden im Mund vergangen. Während des knapp 4 stündigen Aufenthalts im Theater konnten wir leider nur im Foyer Fotos machen, aber das noch und nöcher. Man muss mir an dieser Stelle einfach glauben, dass das Bühnenbild und die Technik im Saal ganz außergewöhnlich und atemberaubend war. Ich lege es jedem ans Herz bei ihrem nächsten Japanbesuch ins Kabuki zu gehen. Und jetzt macht euch bereit für viele schöne Bilder. Hach.
Bis demnächst.

国立劇場  Das nationale Theater



Die große Eingangshalle

Einer der drei Vorhänge.

Plakat für die 47 Samurai im Dezember *_*
Die Halle war voll mit Schauspielerportraits


Das Löwengeistkostüm. (Nicht die beste übersetzung aber war spontan







Zu viel lernen und Kaiser treffen

03.11.2013

Das Essen das einen mopsig macht.
Musste sein war doch klar.
So schrecklich wenig passiert in den letzten Wochen das wirklich erwähnenswert gewesen wäre und dann kommt plötzlich alles auf einmal, oh je. Die letzten zwei Wochen waren unheimlich anstrengend, vollgepackt mit Tests jeden Tag, kleineren Prüfungen, mündlichen Interviews etc etc. Ganz zu schweigen die gefühlten 10 Trillionen Hausaufgaben die täglich zu erledigen sind. Sich daran zu gewöhnen war verdammt schwer am Anfang. Aber ich schätze jetzt habe ich wieder so etwas wie einen Schlafrhythmus gefunden, auch wenn es in meinen eigenen Ohren noch relativ unglaubwürdig klingt. Aber ich hoffe, dass das jetzt einigermaßen stabil bleibt. Andernfalls komme ich mir langsam vor wie ein nachtaktives mopsiges Murmeltier.
Japanisch zu kochen ist allem voran auch gar nicht so leicht wie ich immer dachte und ich denke es wird eine ganze Weile dauern bis ich da etwas Anständiges zustande bekomme, aber da sollte man die Hoffnung wohl nicht aufgeben. Bis dahin komme ich mit einer Mischung aus jeder Küche zurecht die ich kennengelernt habe seit ich einen Kochlöffel schwingen kann. 
Mein Klapphandy. Es ist nicht rosa!!
Überteuerte tolle Kleidung
 Vielleicht sollte ich meinem Kochstil einfach einen eigenen Namen geben und wenn ich schon mal dabei bin einen Manga darüber zeichnen und ihn vermarkten, das würde meine Geldsorgen im Keim ersticken schätze ich. Aber da hab ich ja immerhin zumindest etwas Abhilfe geschaffen indem ich mir einen Job gesucht habe. Englisch Nachhilfe. Klingt schräg wenn man bedenkt, dass ich mich deutlich besser für Deutsch Unterricht eignen würde, aber auch gut , ich will mich mal nicht beschweren. Zudem es einen recht guten Stundenlohn gibt und mit dem lässt sich wenigstens der überflüssige Schnick Schnack bezahlen den man sich so holt *hust* So geht es immerhin nicht von meinem Geld zum Leben ab. Auf Wunsch einiger poste ich mal ein paar Bilder von meinem überflüssigen Japan Kram... Und dem nicht ganz so überflüssigen Sachen.

Am 1.11. 2013 war die Zeremonie der Sophia Universität zur Hundertjahrsfeier und ich bin ausgewählt worden um die Flagge der Universität zu präsentieren und in der Zeremonie zu tragen. Wir sind durch den Saal marschiert vor hunderten von Leuten und haben sogar den Kaiser getroffen. Alles in allem ein ziemlich unvergessliches Erlebnis und einmalig als Erfahrung im Auslandsjahr. Die Fahne durfte ich leider nicht behalten, aber immerhin gibt es anständig viele Fotos davon und ich hab ein super leckeres Bento genießen dürfen zur Mittagszeit. Und jetzt hab ich auch noch Kekse mit dem Sophialogo, wer kann das schon von sich behaupten :D
Auch wenn man sich gar nicht traut die zu essen. Ich weiß noch gar nicht ob das alles überhaupt schmeckt, aber darauf kommt es ja auch nicht an! Der lustige Priester der mich von der Seite plötzlich auf deutsch ansprach, weil er sah , dass ich aus Trier komme und mir zu erzählen versuchte wie schön ja die Stadt ist und so hat mich trotz allem ein klein wenig irritiert. 
 Aber gut, was erwartet man. Leute aus dem Vatikan und Trier sind nicht das was am weitesten voneinander entfernt sein könnte.